Von der Römerzeit ins Mittelalter: Herbstwanderung durch die Zülpicher Börde
Gleich mit einem Highlight begann die von Jürgen Küppers ausgearbeitete und geführte Herbstwanderung der Euskirchener Jakobsfreunde am 29. September 2012, nämlich mit dem Besuch des Musems der Badekultur in der „Römerstadt“ Zülpich.
(Jakobusfreunde auf dem Rundweg durch die Römerthermen)
Hauptattraktion des Museums sind die Überreste einer römischen Thermenanlage aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. Auf einem archäologischen Rundweg durch die Thermen erfuhren die Teilnehmer bei einer sachkundigen Führung alles rund um die Badekultur der alten Römer.
Nach einer kurzen Mittagsrast ging es am Wassersportsee vorbei nach Lövenich. Von dort führte die Wanderung an Gut Dürffenthal vorbei durch die Börde über Dürscheven und Irresheim nach Frauenberg.
(Jürgen Küppers informiert über die geologischen Besonderheiten der Börde-Landschaft)
Hier war das Ziel der Herbstwanderung, die mit einer Besichtigung der katholischen Pfarrkirche St. Georg endete, die in ihrem Ursprung auf das 10. Jahrhundert zurückgeht und die eine der schönsten Dorfkirchen des Rheinlandes ist.
Die dreischiffige Kirche war zunächst, wie Jürgen Küppers erklärte, eine Maria geweihte Wallfahrtskirche, worauf auch der ursprüngliche Name des Ortes „Heilige Frau Maria auf dem Berche“ hinweist. 1067 wurde sie vom Kölner Erzbischof Anno dem Stift St. Georg übergeben und erhielt dessen Patrozinium.
Beeindruckt waren die Wanderer vor allem von den spätgotischen Gewölbemalereien und dem bedeutendsten Ausstattungstück, einem Triptychon aus der Zeit um 1480. Auf der Haupttafel des von dem Meister der Kölner Ursulalegende gemalten Flügelaltars ist die „Heilige Sippe“ dargestellt.
(Ausschnitt aus dem Flügelaltar mit der Heiligen Sippe und dem Apostel Jakobus)
Die Heilige Sippe, die von Jürgen Küppers ausführlich dargestellt wurde, zeigt die Verwandtschaft Christi in einer prächtigen Versammlung. Diese Szene, die auf die legendäre Überlieferung von drei Ehen der Hl. Anna, der Mutter Marias, zurückgeht, schart um die Gruppe von Anna, Maria und dem Jesuskind die zugehörigen Männer und Kinder mit ihren Attributen. Dazu zählt auch der Hl. Apostel Jakobus, der als kleiner Junge dargestellt ist, aber schon mit Pilgerutensilien wie Pilgerstab, - tasche, -hut und Muschel.
Dr. Franz Rudolf Helmke dankte Jürgen Küppers im Namen der Teilnehmer für das interessante Programm und seine anschaulichen heimatkundlichen und kunsthistorischen Ausführungen.
Voriger Beitrag | Zurück zur Übersicht | Nächster Beitrag |
Liste aller Artikel